Warum nicht..

Seit der Antike als göttliches Geschenk verehrt, ist er doch immer wieder Anlass teilweise bizarrer Legenden: Der Naturkorken. Wir widmen uns hier den häufigsten Irrtümern zum Thema Kork, welche nach wie vor weit verbreitet sind und hauptsächlich unter Wein-und Schaumweintrinkern stets wieder erneut zu Diskussionen und Irritationen führen. Irrtum Nr.1: Für die Herstellung von Naturkorken werden Korkeichen gefällt. Richtig ist: Die Korkeichen werden alle neun bis zwölf Jahre behutsam von ihrer Rinde befreit, die auf natürliche Weise nachwächst. Dies ist sogar besonders umweltfreundlich, denn es steigert die Menge Kohlendioxid, die von der Korkeiche gespeichert wird. 

Irrtum Nr.2: Die Korkeiche stirbt aus. Richtig ist: Dank der Aufforstung der Korkeichenbiotope durch die Hersteller nimmt die mit Korkeichen besiedelte Fläche jedes Jahr um 4 Prozent zu-in den vergangenen Jahren rund 150.000 Hektar-mehr als ein Drittel der gesamten Rebfläche Deutschlands.

RESTAURANT-DAS-AHLBECK-11Irrtum Nr.3: Der Naturkorken ist Schuld an den Weinfehltönen. Richtig ist: Bei Weinwettbewerben werden rund 6 Prozent der Weine als fehlerhaft aussortiert. Davon ist jedoch gerade einmal jeder fünfte, also rund 1 Prozent, von Korkschmeckern betroffen, der durch die chemische Verbindung TCA verursacht wird, die sich zuweilen in Weinfässern, Kellereien oder Pflanzenschutzmitteln findet. Durch akribische Qualitätsprüfungen wurde der Anteil fehlerhafter Korken in den vergangenen Jahren zunehmend reduziert.

Irrtum Nr.4: Flaschen mit Korkverschluss müssen liegend gelagert werden. Richtig ist: Bei dieser weit verbreiteten Ansicht handelt es sich um einen Mythos, denn Studien belegen, dass eine stehende oder liegende Lagerung keinen Einfluss auf die Entwicklung des Weins hat.

Irrtum Nr.5: Es ist gleichgültig, welcher Verschluss den Wein verschließt. Richtig ist: Kork ist nach zahlreichen Untersuchungen und der Meinung von Kennern der für die Weinreifung optimale Flaschenverschluss, da der Korken geringe Mengen an Sauerstoff an den Wein abgibt. Zugleich ist er der einzige ökologisch unbedenkliche Verschluss.

Irrtum Nr.6: Naturkorken sind teuer. Richtig ist: Der Preis für Naturkorken liegt zwischen 10 und 80 Cent, die sich auszahlen, da sich Ästhetik, Reifungsverhalten und ökologische Nachhaltigkeit von Weinen deutlich steigern. Eine durchaus lohnende Investition.

Irrtum Nr.7: Der Verschlusstyp lässt sich an der Kapsel erkennen. Richtig ist: Leider ist das nicht der Fall. Die Korkhersteller setzen sich dafür ein, den nachhaltigsten Flaschenverschluss eindeutig auf der Flasche zu kennzeichnen.

Irrtum Nr.8: Kork ist ein Wegwerfprodukt. Richtig ist: Kork ist recyclebar. Jährlich fallen allein in Deutschland mehrere hundert Millionen Wein-und Sektkorken an. Darum gibt es viele Initiativen, welche Kork recyclen. Alte Korken werden gemahlen und beispielsweise als ökologischer Dämmstoff für die Isolierung von Außenwänden und Dächern angeboten.