Genießen bei bester Aussicht…
Das fängt ja gut an! Mit einem Lächeln entfaltet die junge Dame im Service die Speisen-und Getränkekarte, bis diese das endgültige Format von DIN A1 erreicht hat. Sozusagen eine Zwei-Personen-Karte, denn man kann wirklich nur effektiv etwas entziffern, wenn man dabei Kooperationen bildet, was man auch als kommunikativ bezeichnen kann.
Wir sitzen im NENI, dem Restaurant in der 10. Etage des 25hours Hotels Bikini Berlin und können uns noch nicht zwischen dem grandiosen Ausblick und der Karte entscheiden, aber um diese Maxiausgabe endlich wieder auf DIN A4 schrumpfen zu lassen und die Hände wieder frei zu haben, wird nun schnell entschieden. Die mediterran-orientalische Küche mit starkem israelischem Einfluss animiert dazu, gemeinsam zu essen und sich Gerichte zu teilen, was wir auch vorhaben. Das Herz des Humus-Liebhabers schlägt schneller, denn das Angebot klingt lecker und interessant: Hamshuka, eine Humusversion des Hauses mit Gehacktem vom Rind und Lamm mit scharfem Chili – Ja, nehmen wir! Einen Salat vielleicht dazu? NENIs Ceasar Salat bietet sich an – Nehmen wir auch! Wie schmeckt denn orientalisch gebeizter Lachs? Um dies zu erfahren, könnte man ihn von der Karte mit Favabohnen, Erbsen, Granatapfelkernen und Zitrusmarinade wählen. Machen wir! Als wir die Bestellung aufgeben, empfiehlt die freundliche Bedienung Sabich, eine Spezialität aus der Frishman Street in Tel Aviv, einen Mischmasch aus gebackenen Auberginen, Humus, israelischem Salat, Tahina, pochiertem Ei und Amba. Wer kann da widerstehen? Nehmen wir zusätzlich!
Wir sind mit unserer Auswahl zufrieden, hätten aber genauso von der insgesamt überschaubaren Karte Hühnerstreifen in Mandelkruste, ein Entrecôte vom Simmentaler Rind oder Ilans gegrillte Jacobsmuscheln wählen können, aber unsere Auswahl eignet sich so richtig zum Teilen. Zunächst teilen wir unsere Aufmerksamkeit, denn unsere Bedienung möchte selbstverständlich auch die Getränkewünsche erfahren. Vom Fass wird ein naturtrübes Kellerbier von Hacker-Pschorr probiert und zur Einstimmung ein Glas Winzersekt Riesling Brut des Weinguts Klumpp aus Baden.
Der mittlere Teil des Restaurants liegt etwas erhöht, was den dort sitzenden Gästen ebenfalls den erlebenswerten Ausblick in drei Himmelsrichtungen ermöglicht. Über ihren Köpfen sind hängende Gärten befestigt, die das durchgängige Urban Jungle-Hotel-Konzept an dieser Stelle optisch fortführen. In einer Ecke des Restaurants dient ein eigener Kräutergarten zur Selbstversorgung der Küche. Wir sitzen direkt an der raumhohen Rundum-Verglasung mit dem Überblick über den gesamten Zoologischen Garten und Aussicht auf alle weiter entfernten Landmarken. Nicht lange geschaut, werden schon die Getränke und die ersten Speisen serviert, was natürlich bei dem Umfang unserer Bestellung die teilweise Beschlagnahmung des glücklicherweise unbesetzten Nebentischs erfordert. Der offene 2012er Riesling vom Weingut Hansjörg Rebholz in der Pfalz und ein ebenfalls aus der Region stammende Grauburgunder vom Weingut Lergenmüller passen gut als Begleiter zu unseren Speisen und nachdem wir von allem gekostet haben, stellen wir fest, dass wir ausnahmslos geschmacklich positiv überrascht sind, obwohl oder auch bestimmt, weil wir experimentierfreudig bei der Wahl waren.
Küchenchef Oliver Marzahn ist für die Küche des 120 Plätze bietenden Restaurants verantwortlich und setzt hier erfolgreich das Food Concept der Köchin und Gastronomin Haya Molcho um. Sie stammt aus Tel Aviv, ist teilweise in Deutschland aufgewachsen und lebt seit 35 Jahren in Wien, wo sie die Restaurants NENI am Wiener Naschmarkt und Tel Aviv Beach betreibt. Wir sind von den Kompositionen überrascht und sehr angetan, die Humusgerichte erfreuen und die absolute Frische des Lachses kommt unerwartet. Sabich, der Service-Tipp, wird berechtigt empfohlen und beim nächsten Besuch garantiert erneut bestellt. Es ist ein sehr erfrischendes Restaurant-und Küchenkonzept, das etwas frischen Wind und Lockerheit in die Szene bringt, was innerhalb kürzester Zeit von den Berlinern auch so anerkannt wird, wie man an den Reservierungen und den Besucherzahlen feststellen kann. Das täglich wechselnde Mittagsmenü wird ebenfalls zahlreich angenommen und die jeweiligen drei Gänge sind auch einzeln bestellbar. Während unseres Aufenthalts wurde folgendes Menü offeriert:
Rote Bete-Karotten-Salat mit Harissa und Minze
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Hamshuka mit Humus, Tahina und Koriander
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NENI Eis Erdnuss Karamell
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Für die Übernachtungsgäste hält das 25hours Hotel im NENI eine morgendliche Überraschung bereit, denn zur aufsteigenden Sonne und dem morgendlichen Blick über Berlin von der Terrasse oder dem Frühstückstisch wird dem Gast ein wahrhaft üppiges Frühstücksbuffet offeriert, welches man in dieser Preiskategorie kaum findet.
Besser kann der Tag nicht beginnen….
Aufenthalt 23./ 24.März 2014
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