Die Geschichte des Porzellans…

König Friedrich II. von Preußen, der später auch Friedrich der Große genannt wurde, erwarb im Jahr 1763 die vom Kaufmann Johann E. Gotzkowsky geführte Fabrique de Porcelaine und gab ihr einen neuen Namen. Die Königliche Porzellan-Manufaktur wurde durch sein persönliches Engagement zu einem florierenden preußischen Unternehmen. Nach seinem Tod 1786 verblieb die Porzellanmanufaktur im Besitz der jeweiligen nachfolgenden Monarchen und mit der Abschaffung der Monarchie wurde der Betrieb verstaatlicht. 2006 folgte die vollständige Privatisierung und seit dem ist die Berliner Bankiersfamilie Woltmann Alleingesellschafterin des ältesten noch produzierenden Handwerksbetriebs in Berlin.

KPM-BERLIN-491Dem entsprechend zählt das historische und unter Denkmalschutz stehende Ensemble aus Ofenhalle, Schlämmerei und ehemaliger Dreherei zu den ältesten Gewerbebauten Berlins. Im Quartier in der Wegelystraße 1 am Berliner Tiergarten findet noch heute die ausschließliche Produktion statt und hier hat der Besucher die außergewöhnliche Möglichkeit, alles Wissenswerte über die Herstellung des `Weißen Goldes` mit allen geschichtlichen Hintergründen in der Erlebnisausstellung KPM WELT zu erfahren. Zu Beginn des Rundgangs erfährt der Besucher Details über die wechselhafte Geschichte des blauen Zepters, dem Markenzeichen der Manufaktur, welches sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder veränderte. Im Rahmen der KPM-BERLIN-24Führungen werden ausführlich die Einzelstücke der Raritätensammlung aus der Anfangsphase der Porzellanmanufaktur gezeigt, die sich schon bald nach ihrer Gründung einen Namen in ganz Europa erarbeitet hatte. Friedrich der Große ließ sich seiner Zeit alles nach seinem Gefallen im hauseigenen Betrieb anfertigen und so finden sich hier noch Teile von seinen Tafelservicen, die auf seinen zahlreichen Schlössern in Gebrauch waren. Exponate aus mehreren Jahrhunderten bereichern diese Ausstellung und geben einen repräsentativen Einblick in die Entwicklung des Porzellans und den Stilwandel im Laufe der Zeit.

KPM-BERLIN-291Ein Kernstück der Ausstellung ist die aufwendig gestaltete Präsentation in der historischen Ofenhalle. In den einzelnen Offenkammern erhalten die Besucher Informationen über die Qualität des Porzellans und den Entstehungsprozess einzelner Gegenstände. Man erfährt alles vom künstlerischen Entwurf bis zum Facettenreichtum der Porzellanmalerei und kann ebenfalls einen Blick auf das Modellarchiv werfen, eine Sammlung unzähliger Formen aus zweieinhalb Jahrhunderten Schaffen der Manufaktur, die einen unschätzbaren Schatz darstellen. Vom Modellkeller führt der Weg weiter zur Schauwerkstatt, wo der Besucher einen Einblick in die Arbeit der dort tätigen Handwerker und Künstler bekommt, die er beim Bemalen und Garnieren der Einzelstücke beobachten kann. Im festlichen Boccherini-Saal ist eine große Tafel mit einem kostbar gestalteten Service aus dem späten KPM-BERLIN-31119.Jahrhundert gedeckt. Dort wird einem bewusst, welche Schönheit luxuriöse Repräsentation einst hervorzubringen wusste. Eine Schönheit, die zum Genuss einlädt und heute für jedermann in Schlössern und Museen zugänglich ist. Der die Ausstellung abschließende Raum zum Thema Modern Living macht es deutlich: Gegenüber vergangenen Zeiten hat Porzellan im Leben des Menschen keineswegs an Bedeutung verloren, was ein Besuch in der Verkaufsgalerie mehr als verdeutlicht. Hier findet der Besucher die Ergebnisse der künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten der Manufakturisten und erkennt auch, wie zeitlos und wertbeständig edles Porzellan auch in der heutigen Zeit ist. Ganz sicher betrachtet man nach dem Besuch der Porzellanmanufaktur diese Schöpfungen mit anderen Augen und erkennt die enorme Wertigkeit. Bei vielen erwächst daraus vielleicht sogar der Wunsch, das eine oder andere Stück der Verkaufsausstellung für sich zu erwerben.

Besuch am 24.07.2014

kpm-berlin.com

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