Eine Markthalle für Oslo…
Food Markets sind ein international erfolgreiches Konzept und kaum eine Markthalle im mittleren oder südlichen Teil Europas ist inzwischen nicht in dieser Richtung gestaltet. Nun hat also auch Oslo seine Mathallen, sprich Markthalle, und hat dieses für nordische Länder ungewöhnliche Konzept erstaunlich rasch zum Erfolg geführt. Markthallen im herkömmlichen Sinn als Einkaufsort für frische Lebensmittel sind in Norwegen bis auf einige seltene Ausnahmen weitgehend unbekannt, weil traditionell alle Lebensmittel im Supermarkt gekauft werden.
Im Rahmen der Vitalisierung und Neugestaltung des sogenannten Vulkanviertels, einem Arbeiterviertel um die Vulkan-Eisengießerei zu Beginn des 20. Jahrhunderts, entstand auf eben diesem Firmengelände die Mathallen. 2012 wurde Eröffnung gefeiert und ganz Oslo war eingeladen, um einerseits die erste Markthalle der Stadt, andererseits aber auch die Entstehung eines neuen und trendigen Viertels zu bewundern. Im Zuge der Stadtentwicklung entstanden in dem ehemaligen Industrieviertel neue Wohnungen, Galerien, Boutique-Hotels und neben Geschäften für den allgemeinen Bedarf der Bevölkerung auch die Mathallen als besonderes Zentrum des Vulkanviertels.
Nur ca. 15 Gehminuten von der Osloer Innenstadt entwickelte sich hier in kurzer Zeit ein neuer Treffpunkt für die Bewohner der Hauptstadt. Was sich als origineller Publikumsmagnet für die Bevölkerung erwies, wurde auch kurzfristig zum Hotspot für Touristen. Das breit gefächerte Angebot der Mathallen von Shops, Restaurants, Bars und Events machte diesen Ort zu einem beliebten Genuss- und Kulturzentrum. Insgesamt sind es 21 Restaurants bzw. Food Stations, 9 Bars und 19 Shops, die Besucher anlocken, um etwas einzukaufen oder vor Ort zu verzehren. Der Betreiber der Mathallen hat es von Beginn an zur Auflage gemacht, dass jeder Anbieter ein Einkaufs- und Sofort-Verzehr-Angebot bereithält, um die Besucherfluktuation zu erhöhen.
Dass es an Besuchern nicht mangelt, kann jeder am Dienstag-Samstag zwischen 10.00 und 20.00 und am Sonntag von 11.00 – 18.00 Uhr feststellen. Neben den Food Stations und Restaurants, Bars und Verkaufsständen sorgen Lesungen, Fernsehaufzeichnungen im kleinen TV-Studio, Kochschulen und Firmenevents für ständige Bewegung in der Mathallen. An den Ständen bieten Norweger Produkte aus dem Umland, aber auch Importwaren wie spanischen Schinken oder französischen Käse in reicher Auswahl an.
Selbstverständlich hat der Besucher aus dem Ausland hier die Möglichkeit zum Kennenlernen nordischer Produkte und so wird in den Kühlvitrinen u.a. die Neugier auf Walfleisch vom Minkwal oder Rentierfleisch geweckt. Vieles kann man vor Ort sofort verkosten oder sich zubereiten lassen und jede Mahlzeit des Tages kann man im Markthallen-Ambiente genießen. Zu den Gerichten werden die passenden Weine angeboten und auch der obligatorische Aquavit darf nicht fehlen. Somit hat man zu jeder Tageszeit einen guten Grund die Mathallen zu besuchen…