Von weit her…

Inzwischen präsentiert sich Neuseeland mit seinen Weinen jedes Jahr in Berlin und einigen anderen deutschen Großstädten im Rahmen einer Roadshow, um hier bei Konsumenten, Gastronomen, Groß-und Einzelhändlern das Interesse zu wecken und zu steigern. Diese Aufgabe nimmt man sehr ernst und deshalb nehmen an dieser Marketing-Veranstaltung auch viele Besitzer der neuseeländischen Weingüter und/oder deren Kellermeister/innen teil, denen im Rahmen des Tastings Gelegenheit zur Präsentation Ihres Guts und der angestellten Weine gegeben wird.

NEW ZEALAND WINE GO BERLIN 2014-WINE TASTING- (4)Gerhard Retter, renommierter Sommelier und Betreiber der Fischerklause Lütjensee und der Berliner Cordobar, führt kompetent und kurzweilig durch die Verkostung. Zehn Weine aus unterschiedlichen Anbauregionen der Inseln stehen zur Verkostung an, wobei der größte Teil aus der Region Marlborough im Norden der Südinsel stammt. Dies ist nicht verwunderlich, denn dort werden rund zwei Drittel aller neuseeländischen Weine auf 23.232 ha Anbaufläche produziert. Den Anfang macht ein Stoneleigh Sauvignon Blanc Marlborough 2014 aus dem Wairau Valley. Dieser Wein wird im Stahltank ausgebaut, wirkt sehr rund und charaktervoll. Er weist eine milde Säure auf und zeichnet sich durch intensive Fruchtnoten von Pfirsich und Passionsfrucht aus. Der nächste Sauvignon Blanc aus Marlborough ist ein 2013er aus dem Awatere Valley vom Produzenten Yealands Estate mit einer sehr interessanten Säurestruktur. Komplexer im Körper als der Vorgänger, verströmt er Thymian-Kräuternoten und Aromen der Stachelbeere.

NEW ZEALAND WINE GO BERLIN 2014-WINE TASTING- (13)Sehr nachhaltig am Gaumen präsentiert sich der Auntsfield Single Vineyard Savignon Blanc 2013 des ältesten Weinguts in Marlborough. Er erweist sich als ausgesprochen flexibel einsetzbar zu unterschiedlichen Speisen. Ein 2012er Giesen The Brothers kommt als Blend aus sechs Weingärten und wird in neuem Holz ausgebaut. Mit einem Alkoholgehalt von 13,5 Vol. % Prozent zeichnet sich dieser Sauvignon Blanc durch eine ausgewogene Säure und Mineralität aus und gibt der Nase Aromen der Mangofrucht frei. Ein sehr interessanter Wein offenbart sich mit dem Greywacke Wild Sauvignon Blanc Marlborough 2011. Kevin Judd, einer der Weinanbau-Pioniere Neuseelands, ist mit diesem Weingut 2009 gestartet. Hier werden sieben unterschiedliche Rebsorten auf Grauwacke-Böden angebaut. Dieser 2011er Sauvignon Blanc ist spontanvergoren und erscheint ausgesprochen komplex mit wahrnehmbaren Zitrusnoten. Aus der benachbarten Anbauregion Nelson steht ein Neudorf Tom´s Block Pinot Noir Nelson 2012 an, ein eleganter Wein mit feinen Tanninen, der eine reife Frucht frei gibt. Seine Trauben werden von Hand gelesen und in französischem Holz ausgebaut.

NEW ZEALAND WINE GO BERLIN 2014-WINE TASTING- (7)An der Südspitze der Nordinsel werden auf dem Weingut Craggy Range die Reben für den Te Muna Pinot Noir Martinborough 2011 angebaut. Für diesen Pinot Noir werden die Erzeugnisse von zwei Weingärten verschnitten und liefern ein feinfruchtiges Ergebnis. Die Fromm Winery befindet sich im Besitz einer Schweizer Familie, welche auf ihrem Weingut in Marlborough einen der renommiertesten Kellermeister Neuseelands beschäftigt. Auf kräftigen Böden reifen CLAUDIO HEYE-NEW ZEALAND WINE GO BERLIN 2014-GENERAL MANAGER-SURVEYOR THOMSON WINES LTD.die Trauben für den Fromm La Strada Pinot Noir 2010. Dieser Pinot Noir reift in Holzfässern, zeichnet sich durch präsente Tannine aus und besitzt ein großes Reifepotenzial. Waipara Valley auf der Südinsel ist der Ursprungsort des nächsten Weins: Ein Muddy Water Slowhand Pinot Noir des Jahres 2010. Spontan vergoren bietet dieser Wein eine angenehme Aromenfülle von Brombeere, Pflaume und Vanille. 75% Prozent des Weinanbaugebiets Central Otago auf der Südinsel werden für den Anbau von Pinot Noir genutzt und von dort kommt der letzte Wein dieser Verkostungsreihe. Surveyor Thomson Wines präsentiert seinen Kultwein aus Neuseeland, einen Single Vineyard Pinot Noir Central Otago 2010. Der Höhepunkt dieser Verkostung wird 27 Tage auf der Maische vergoren und hinterlässt einen vielschichtigen Eindruck. Mundfüllend, mit schwarzen Fruchtaromen wirkt dieser Wein sehr komplex und krönt den gesamten erfreulichen Eindruck, den die neuseeländischen Weine bei dieser Verkostung hinterlassen haben.

www.nzwine.com

Verkostung am 08.10.2014