Perfektes Pairing…
Geladen war zu einem Wine & Dine-Event mit Montes & Kaiken-Weine aus Chile bzw. Argentinien im Dresdener Estancia Beef Club. Das weckte schon im Vorfeld sehr hohe Erwartungen, denn die genannten Weine sind sozusagen Aushängeschilder der südamerikanischen Weinproduktion und das Restaurant von Steffen Zuber gilt als Finest Beef-Hotspot im Dresdener Raum. Dazu gilt er als ein zuverlässiger Abnehmer von Top-Weinen aus aller Welt bei der Firma Wein Wolf, die als Importeur der Montes & Kaiken-Weine nach Deutschland fungiert. Präsentiert und erläutert wurden die Weine von Aurelio Montes Junior höchstpersönlich, der die weite Anreise nicht scheute, um die Produkte der Weingüter kompetent zu kommentieren und sich den Fragen der geladenen Gäste zu stellen.
Zu den Weingütern sei gesagt, dass Aurelio Montes Senior zu den weltweit meist respektierten Winzerpersönlichkeiten gehört und als einer der wegweisenden Winzer Chiles die Montes-Weine zum Erfolg geführt hat. Vor inzwischen rund 30 Jahren hat er die ersten Premium- und Ultra-Premium-Weine des Andenstaates erzeugt. Sein Pioniergeist und sein Gespür für ausgezeichnetes Terroir haben ihn sogar über die Anden nach Argentinien (Weingut Kaiken) und später bis ins Napa Valley (Weingut Napa Valley Angel) geführt. 2001 gründete Aurelio Montes Senior das argentinische Weingut Kaiken, das von seinem ebenso engagierten Sohn geleitet wird. Das Weingut hebt sich durch eine übersichtliche Palette an ausgezeichneten Preis-Leistungs-Weinen hervor. Kaiken bewirtschaftet drei Weinflächen in den besten Regionen Mendozas auf jeweils 1.000 Metern Seehöhe und darüber, wobei einer der drei Weinberge bio-dynamisch bewirtschaftet wird.
Zur Einstimmung wurden je drei Jahrgänge der chilenischen Purple Angel-Weine von Montes und der argentinischen Kaiken Mai-Weine vertikal verkostet, während Aurelio Montes Junior über die Visionen von Vater und Sohn und die Geschichte der Weingüter informierte. Dann war es Zeit für das angekündigte Viergang-Menü und als erster Gang wurde ein Thunfisch-Tatar mit Avocado serviert. Als erste Weinbegleitung diente ein Montes Outer Limits Sauvignon Blanc 2017 (James Suckling 92 Punkte), der in der Nase durch üppige Fruchtaromen von Stachelbeere, Maracuja, Johannisbeere und Orange begeistert und mit einer mineralisch-salzigen Aromatik am Gaumen überzeugt. Ein attraktiv goldfarbener und frischer Kaiken Torrontés 2018 (James Suckling 91 Punkte) dient als Alternative zum ersten Gang, der in der Nase elegante Noten von Blüten und Zitrusfrüchten zeigt und mit ausgewogener Säure einen langen und angenehmen Abgang beschert.
Ein Montes Alpha Chardonnay 2017 (James Suckling 92 Punkte) kommt bei den Taglierini mit weißem Alba-Trüffel, dem zweiten Gang des Menüs, zum Einsatz. 40% des Chardonnays werden bei dieser Abfüllung 12 Monate in Eichenfässern gelagert. In der Nase stechen tropische Aromen von reifen tropischen Früchten wie Ananas und Banane hervor, am Gaumen glänzt der Wein voluminös mit einer angenehmen Säure und langanhaltend. Die zweite Weinbegleitung zu diesem Gang besteht aus einem Kaiken Ultra Malbec 2017 (James Suckling 92 Punkte), der ebenfalls eine 12monatige Lagerung in französischer Eiche hinter sich hat. Er verströmt ein fruchtiges Aroma von Johannisbeere und Schwarzkirsche mit einem Hauch von Tabak. Ein samtiger Geschmack mit weichen Tanninen und leichten Vanillenoten zeichnet diesen Wein aus, der in einem weichen und eleganten Abgang sein Finale findet.
Argentinisches Black Angus Rinderfilet oder Wagyu Rib Eye? Diese Frage mussten sich die Gäste im Vorfeld beim dritten Gang selbst beantworten. Die Beilage, bestehend aus Gemüse und Trüffel-Püree, war bei beiden Variationen identisch. Erneut wurden je ein Wein vom Weingut Montes in Chile und einer vom argentinischen Weingut Kaiken als Begleitung eingeschenkt. Diesmal war es ein Montes Alpha M 2014 (James Suckling 92 Punkte), ein außergewöhnlicher Paradewein des Weinguts, dessen Trauben aus einer der besten Rotweinlagen Chiles in Colchagua stammen. 18 Monate reifte diese Cuvée aus 80% Cabernet Sauvignon, 10% Cabernet Franc, 5% Merlot und 5% Petit Verdot in französischen Barriques. Als Ergebnis kommt der Montes Alpha M in tiefem Rubinrot ins Glas und liefert ein wahres Feuerwerk von Aromen. Intensive Cassis-, Kirschen- und Pflaumenaromen begeistern in der Nase und werden von getrockneten Früchten, Vanille und Schokolade begleitet. Die wahrgenommenen Aromen wiederholen sich deutlich im Mund und verbinden sich mit einem cremig-schmelzigen Eindruck bei gut eingebundenen Tanninen. In Verbindung mit dem hervorragenden Rinderfilet sicherlich einer der großen Momente dieses Abends.
Die Alternative vom Weingut Kaiken bei diesem Gang war ein Obertura 2015 (James Suckling 93 Punkte), der den Auftakt zu einer neuen Linie des Weinguts bildet. Tiefrot im Glas, eine sehr komplexe Nase mit Aromen von roten Johannisbeeren und Pflaumen, die mit würzigen Noten von rotem und schwarzem Pfeffer abgerundet wird. Am Gaumen zeigt sich dieser Wein sehr konzentriert und hervorragend ausgewogen, im Mund erneut intensive Johannisbeere feine Noten von Schokolade, Leder und Tabak. Angenehm fällt die Mineralität auf, die den felsigen Untergrund im Weinberg wiedergibt. Zum süßen Abschluss des Menüs begleitet uns noch einmal ein Vertreter der Purple Angel-Linie vom Weingut Montes, diesmal jedoch vom 2015er Jahrgang, der von James Suckling mit 99 Punkten bewertet wurde. Wenn man die unglaubliche Intensität der Aromen von Brombeere, Pflaume und dunkler Schokolade wahrnimmt, ahnt man bereits, weshalb dieser Wein so hoch bewertet wurde. Spürt man am Gaumen, wie unglaublich kraftvoll und facettenreich sich dieser Purple Angel präsentiert, ist man davon überzeugt. Dieser Abend demonstrierte nachhaltig die Qualität der Montes und Kaiken Weingüter und die erfolgreiche Umsetzung der Visionen von Vater und Sohn Montes. Ein Dinner, das den Gourmet begeisterte und den Weinkenner in bester Weise überraschte…