Feine Destillate…
Dass man in den Sylter Restaurants ´BODENDORF´S´ und ´SIEBZEHN84´ vom 5 Sterne Superior Relais & Châteaux Hotel Landhaus Stricker in Tinnum hervorragend speisen kann, ist gemeinhin bekannt. Dass man hier ebenso hochklassig sein Dinner mit außergewöhnlichen und schmackhaften Digestifs vollenden kann, beweist eine Digestif-Degustation mit Restaurantleiter und Sommelier Tim Schweitzer.
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Die erste Digestif-Empfehlung ist ein Produkt vom österreichischen Meisterbrenner Hansi Reisetbauer. Die Vogelbeere oder auch Eberesche ist nicht nur für die Vögel eine Delikatesse, sondern dient auch als Rohstoff für diesen Brand vom Hof der Familie Reisetbauer in der Nähe von Linz, der sich seit 1956 in Familienbesitz befindet. Die Brennerei wurde bereits als beste in Österreich prämiert und Hansi Reisetbauer als Meisterbrenner des Jahres ausgezeichnet. Dieser Klassiker des Hauses weist am Gaumen helle, grünlich-würzige Aromen auf und hinterlässt beim kraftvollen und zugleich eleganten Abgang eine typische Marzipannote.
Ein vielfach international ausgezeichneter Brandy folgt als zweiter Digestif-Vorschlag: Carlos I. Solera Gran Reserva. Hergestellt im Criadera-und Solera-Verfahren von der Produktionsfirma Osborne im andalusischen Jerez, wo ein besonderes Mikroklima die Reife in den Fässern begünstigt. Mit einem satten Bernsteinton im Glas liefert dieser intensiv-aromatische Edel-Brandy markante Vanille-und Kakaonoten. Vollmundig, ausgewogen und komplex auf der Zunge, sind auch die Anklänge von Mandeln und Haselnüssen charakteristisch für diesen Carlos I. Solera Gran Reserva.
Auch für die Liebhaber besonderer Whisky-Abfüllungen hat man hier das Passende parat: Aus der Glenmorangie-Distillery nördlich von Inverness stammt ein 18jähriger Highland Single Malt aus der Reihe der Prestige Expressions. Dieser Whisky reift 15 Jahre in amerikanischen Weisseiche-Fässern, bevor 30% des Fasses entnommen und in spanische Oloroso-Fässer überführt werden. Dort reift dieser Anteil drei Jahre und wenn beide Fassinhalte ihre 18jährige Reifezeit erreicht haben, werden sie wieder vermählt, um einen Whisky mit einem reichhaltigen Bouquet und vollem, runden Geschmack zu schaffen. Dabei wird bei dieser feinen, blumigen Spirituose die rosinenartige Süße des Sherrys durch die Nussigkeit der amerikanischen Eiche abgemildert.
Jeder Genussmensch kennt heute den Namen Ziegler und die feinen Brände, Geiste und Liköre aus der Manufaktur im baden-württembergischen Freudenberg. Seit 1865 steht die Brennerei Ziegler für Destillationskunst auf höchstem Niveau und spätestens seit der Einführung des Edelbrandes Wildkirsch Nr.1 wird auch in der Sterne-Gastronomie nach den Produkten verlangt. Man muss aber gar nicht zum Flaggschiff der Brennerei greifen, denn auch vermeintlich weniger exklusiv klingende Destillate weisen eine Spitzenqualität auf und zeigen das Können der Brennmeister. 13 kg Äpfel und Birnen von Streuobstwiesen werden für eine 0,7l Flasche Ziegler Obstbrand von Äpfel & Birnen benötigt, ausgewählt und verarbeitet. Das sortentypische Fruchtaroma, leicht blumig, zart duftend und fruchtig frisch, kennzeichnen diesen Obstbrand. Ein hocharomatischer, langer, weicher Abgang belohnt die Entscheidung für diesen Digestif.
Auch für die Freunde des edlen Tresterbrandes hat man etwas Besonderes im Angebot, nämlich einen Grappa Riserva Eligo dell´Ornellaia. Ein außergewöhnliches Weingut produziert aus den Traubenschalen der Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot einen herausragenden Edel-Weinbrand. Dieser Grappa Riserva reift mindestens 3 Jahre in gebrauchten Ornellaia-Fässern und wird dann mit älteren Beständen verschnitten, um dem Grappa ein zusätzliches Maß an Tiefe und Charakter zu verleihen. Das kann der Genießer vollends nachvollziehen und wird durch besonders weiche Aromen und eine seidige Textur begeistert.
Es gibt Spirituosen-Abfüllungen, bei denen die Gestaltung der Flasche dem Produkt eine erhabene Aura zu verleihen scheint. Beim Dalmore 15 Jahre Highland Whisky ist das der Fall und die wohlgeformte Flasche mit einem auffälligen Hirschgeweih suggeriert einen edlen Inhalt. Beim Probieren des Inhalts stellt man rasch fest, dass es sich hier sehr wohl um einen außergewöhnlichen Single Malt Whisky aus den schottischen Highlands handelt. Nach der 12-jährigen Lagerung in amerikanischen Eichenfässern erhält dieser Whisky sein Finish in spanischen Amoroso-, Apostoles- und Matusalem-Sherry-Fässern, was sehr ungewöhnlich ist. Kräftige Holznoten prägen den Geschmack, wobei der Sherry durchaus präsent ist. Dezente Frucht- und dunkle Schokoladennoten sind erkennbar und münden mit würzigem Eichenholz in einem lange anhaltenden Abgang. Der Inhalt der Flasche bestätigt auf jeden Fall die exklusive äußere Aufmachung.
Gäste mit einer Vorliebe für guten Cognac stoßen hier auf verschiedene Schätze des Landhauses Stricker, wobei eine Flasche besonders markant und Cognac-Liebhabern auf der ganzen Welt bekannt ist. Schon der Name Paradis verspricht sehr viel und bezeichnet den Fasslager-Keller beim Produzenten Hennessy, wo seit 1765 Cognacs von Spitzenqualität kreiert werden. Mit dem Cognac Hennessy Paradis bekommt man Zugang zu der Welt außergewöhnlicher Abfüllungen dieser Gattung und befindet sich gleichzeitig in einem besonders hochpreisigen Segment. Der Flascheninhalt besteht ausschließlich aus Eaux-de-vie von Fässern aus dem Gründerkeller von Hennessy, wo die ältesten und seltensten Feinbrände lagern. Eine Vielzahl von ihnen wird seit 1979 vermählt, um dieses Spitzenprodukt den Cognac-Connaisseuren zu präsentieren. Eine wahre Explosion von Aromen ist die Folge, eine dichte Textur mit filigranen Jasminnoten, Trüffel, Honig, roten Beeren und einem Hauch Eiche. Eine ausgesprochene Samtigkeit und Milde in der Stilistik mit einem langen, blumigen Nachklang lassen den Hennessy Paradis zu einem ganz besonderen Cognac-Erlebnis werden…
Degustation am 26.10.2019